Mehrere Tage hattet ihr Zeit eure Geschichten einzusenden!
Das sind die Gewinner:
Loner
Der Fall der verschwundenen Neulinge
Yome wunderte sich. Neue User verschwanden immer wieder kurz nach dem Login. Kein Logout, keine Nachricht, einfach weg. Nach ein paar Tagen wurde es seltsam. Fünf Leute, alle spurlos verschwunden? Das kann kein Zufall sein.
Ein User erzählte ihr, dass im Ladebildschirm unten rechts eine Ente auftaucht, die man anklicken kann. Yome glaubte erst nicht daran, probierte es dann aber selbst. Tatsächlich war da eine kleine, gelbe Ente. Kaum sichtbar, aber klickbar. Als sie daraufklickte, erschien plötzlich ein grünes Rohr. Es sah aus wie in einem alten Mario-Spiel. Bevor sie reagieren konnte, wurde sie hineingezogen.
Sie landete in einem schmalen Gang mit flackernden Neonlichtern. Musik dröhnte aus der Ferne. Yome folgte dem Sound bis zu einer Metalltür. Darauf stand in leuchtender Schrift: Club NX - Secret Basement Party.
Drinnen tanzten und lachten lauter neue User. In der Mitte stand Hotelmanager Frank mit Glitzerjacke und Sonnenbrille. "Cool, oder?" grinste er. "Ich wollte den Neulingen einen besonderen Start bieten."
Yome verschränkte die Arme. "Und draußen denken alle, die Leute verschwinden spurlos. Das ist keine Begrüßung, das ist Panikmache."
Die Party wurde noch am selben Abend beendet. Das Rohr verschwand, die Ente auch. Frank versprach, in Zukunft vorher mit den Botschaftern zu sprechen.
Seitdem schaut Yome beim Einloggen immer ganz genau in die rechte untere Ecke. Nur zur Sicherheit.
Drogwin
Plötzlich verschwinden neue User direkt nach dem Login. Ein Botschafter beginnt zu ermitteln. Einer nach dem anderen. Ohne ein Wort, ohne eine Spur. Sie erscheinen nur für einen Moment im System, dann sind sie weg, als hätten sie nie existiert. Anfangs glauben alle an einen Bug, vielleicht einen Serverfehler. Doch es häufen sich die Fälle, und aus stiller Besorgnis wird blanke Panik. Hinter den Kulissen beginnen die Botschafter zu ermitteln, doch niemand weiß, wo sie ansetzen sollen. Alles wirkt normal, bis es das nicht mehr ist.
Inmitten der Ratlosigkeit steht eine, die kaum jemand kennt. *klenefrekerin* Neu im Team, gerade erst aufgenommen, beinahe noch ein Fremder Name unter den erfahrenen Botschaftern. Doch in ihr brennt etwas, das größer ist als Erfahrung: Mut. Entschlossenheit. Ein Gefühl für das, was andere übersehen. Sie beobachtet. Hört zu. Und dann sagt sie leise, aber mit klarer Stimme: „Wenn niemand sie findet… dann geh ich.“ Und ohne weiter zu zögern, loggt sie sich ein, nicht als Botschafterin, sondern als neue, gewöhnliche Nutzerin. Inkognito. Allein.
Was sie erwartet, hätte niemand vorhersehen können. Statt im Willkommensbereich landet sie in einer düsteren, flackernden Zone. Ein Ort außerhalb aller bekannten Pfade. Ein Zwischenraum im System, grau, verzerrt, kalt. Der Nebel liegt schwer auf allem, Stimmen rauschen, als würden sie aus einer fernen Dimension rufen. Und dann sieht sie sie,die Vermissten. Die verlorenen neuen User. Ihre Avatare schweben leblos im Raum, Augen leer, Bewegungen eingefroren. Gefangen zwischen Login und Existenz. Vergessen vom System, zurückgelassen im digitalen Niemandsland.
Doch klenefrekerin erinnert sich. An das Gefühl, neu zu sein. An das erste Einloggen. An das Fragen, ob jemand da ist. Und genau deshalb bleibt sie nicht stehen. Sie beginnt zu suchen. Zwischen Fragmenten von Daten, durch Protokolle, die längst gelöscht sein sollten, findet sie einen Namen: Spiegelpfad. Ein fehlerhaftes Script, einst zum Testen angelegt, jetzt zum digitalen Labyrinth geworden. Und es zieht all jene an, die noch keine Verbindung zum System aufbauen konnten. Genau dorthin verschwinden sie. Und niemand hat es bemerkt.
Sie weiß, dass sie eine Chance hat. Eine einzige. Doch der Befehl, um das Tor zurück zu öffnen, ist gefährlich. Wenn es schiefläuft, wird sie selbst in diesem Nebel verschwinden. Für immer. Doch sie zögert nicht. Sie schreibt den Befehl. Drückt „Enter“. Das System flackert. Der Raum beginnt zu beben. Die verlorenen Avatare erwachen langsam. Augen öffnen sich. Bewegungen kehren zurück. Erst einer. Dann zwei. Dann Dutzende. Und zuletzt, kehrt auch sie zurück.
Im Willkommensbereich ist es still. Kein Applaus. Kein Tamtam. Nur ein Moment, in dem alle erkennen: Sie hat das getan, wovor alle anderen Angst hatten. Sie hat gesehen, wo andere weggeschaut haben. Und sie hat gehandelt. Die Leitung tritt vor. Kurz. Eindringlich. „Du hast sie zurückgeholt.“ Und dann erscheint neben ihrem Namen ein leuchtender Stern - golden. Das System spricht: „klenefrekerin wurde zur Botschafterin ernannt, für Mut, Herz und Hoffnung im Angesicht der Dunkelheit.“
Seit diesem Tag heißt es: Wenn ein neuer User kommt, still und unsicher, und sich fragt, ob jemand da ist, flackert manchmal ein Pixel im Empfangsraum. Ein leises Zeichen. Eine Erinnerung. Eine Stimme, die niemand laut hört, aber alle fühlen: „Willkommen. Du bist nicht allein.“ Denn klenefrekerin ist da gewesen. Und hat bewiesen, dass man kein Rang, kein Titel, kein Lob braucht, nur ein Herz, das nicht wegsieht. So wurde sie zur Heldin. So wurde sie Botschafterin. Und so bleibt ihr Name, flüsternd, leuchtend, mutig, für immer Teil der Geschichte.
Wir danke für eure tollen Einsendungen!
Du hast nicht gewonnen? Keine Sorge! Bald hast du erneut die Möglichkeit teilzunehmen! Alle Teilnehmer haben zusätzlich ein Teilnehmerbadge erhalten. Die Gewinner erhalten die Gewinnerbadges sowie die Preise von den Botschaftern.